Coronavirus leitet Börsenkorrektur ein

Kurz vor Vollendung eines elfjährigen Laufs schwenken die Weltbörsen auf Korrekturmodus um. Ausgelöst durch eine Virus-Epidemie in China bricht sich der Gedanke unter den Marktteilnehmern Bahn, dass die Konsequenz der Krankheitswelle eine deutliche, weltweite Konjunktureintrübung sein wird.

Tatsächlich haben die ersten Unternehmen bereits Gewinnwarnungen herausgegeben. Apple, BASF, Mastercard, Lufthansa, Microsoft – um nur einige wenige zu nennen – wiesen auf Beeinträchtigungen ihres Geschäftes in China hin. Andere Unternehmen werden folgen.

Der mehrwöchige Stillstand Chinas wird ganz unweigerlich zu einer Einschränkung der dortigen Wirtschaftsleistung führen. Mehr noch: Weil China stark mit der Weltwirtschaft verwoben ist, drohen Auswirkungen auch auf andere Volkswirtschaften. Erste Zahlen aus der Automobilbranche, die ohnehin seit geraumer Zeit unter Druck steht, deuten vernehmbare Absatzrückgänge an. Besonders gebeutelt ist die Reisebranche, die an jeder Krise an vorderster Front teilnimmt. Es spricht Bände, dass fast alle großen Fluglinien ihren Flugbetrieb auf das chinesische Festland eingeschränkt bzw. eingestellt haben.

Unerwartet robust zeigt sich vor diesem Hintergrund seit Jahresbeginn der chinesische Aktienmarkt, obwohl die Virus-Epidemie von dort ihren Ausgang nahm. Allerdings kann man nicht ganz sicher sein, ob nicht der chinesische Staat die Aktien künstlich stützt. Immerhin scheint der Scheitelpunkt der Epidemie im Land der Mitte überschritten zu sein.

Dort, wo dem Marktprozess ein freier Verlauf gestattet wird, standen die Aktien zuletzt mächtig unter Druck. Japanische Aktien gaben im Monatsverlauf mehr als 10% ab und haben damit auch auf den zwischenzeitlich vermeldeten Konjunktureinbruch in Nippon reagiert. Wenig besser erging es europäischen und deutschen Aktien. Der DAX musste im Monatsverlauf herbe Nackenschläge einstecken und gab um ca. 12% nach. Selbst die erfolgreich in das Jahr gestartete Wall Street hatte deutlich Federn zu lassen und musste sich einen Monatsverlust von fast 13% im Dow Jones gefallen lassen. Selbstredend setzte die Börsenkorrektur den rohstofflastigen Emerging Markets besonders zu. Die beschriebenen Entwicklungen folgen traditionellen Börsenkorrekturmustern.

Auch die sechs LOYS-Fonds konnten sich dem allgemeinen Kursrückgang nicht entziehen, sodass insgesamt über einen schwachen Monatsverlauf zu berichten ist. Allerdings hat sich das LOYS-Fondsmanagement seit längerem von den überbeliebten Aktien aus dem Technologiebereich ferngehalten, weil dort keine Unterbewertung erkennbar war. Insgesamt ist zu bedenken, dass Börsenkorrekturen oft Nachkaufchancen darstellen, zumal die längerfristigen Aussichten für gut ausgewählte Aktienanlagen positiv bleiben. Dementsprechend meinen wir, dass die Coronavirus-Epidemie, die zwar hoch ansteckend aber nur bei geschwächtem Immunsystem gefährlich verläuft, in einigen Monaten hinter uns liegen wird. Jedenfalls wird sich das LOYS-Fondsmanagement rational verhalten und jegliche Impulsivität vermeiden.


Ihre

Fondsmanager und Mitinvestoren

Dr. Christoph Bruns               Ufuk Boydak       

Chicago,                                    Frankfurt a.M. am 29.02.2020